Mit dieser relativ neuen Methode kann der gesamte Dünndarm, der immerhin eine Länge von 4 bis 6 Metern aufweist, untersucht werden. Diese sog. Push and Pull Enteroskopie mit Doppel-Ballon-Technik kommt bei Verdacht auf Blutungen aus dem Dünndarm oder bei der Tumorsuche zur Anwendung. Sie kann sowohl von oral als auch von anal ausgeführt werden.
Vor der Untersuchung klärt Sie ein Arzt über die Untersuchung und deren Risiken auf. Er geht ausführlich auf Ihre Fragen ein und mit Ihrer Unterschrift stimmen Sie der Durchführung des Eingriffs zu. Sie erhalten eine Ausfertigung des Aufklärungsbogens für Ihre persönlichen Unterlagen.
Bereits
einige Tage vor der Untersuchung müssen blutverdünnende Medikamente
abgesetzt werden. Darüber hinaus werden einige Blutwerte (Blutbild,
Gerinnungsfaktoren, Thromboyzten) bestimmt. Die Werte sollten nicht
älter als drei Tage sein. Wird die Untersuchung über den Mund
ausgeführt, genügt es, wenn Sie 12 Stunden vorher nichts mehr essen und
trinken. Wird die Untersuchung über den After durchgeführt, muss die
gleiche Reinigungsprozedur wie bei der Koloskopie vorgenommen werden
Unser Sicherheitsstandard sieht vor der Untersuchung folgende Maßnahmen vor:
Über eine Sauerstoffbrille wird während der Untersuchung Sauerstoff zugeführt. Durch die Gabe von Sauerstoff fühlen Sie sich nach dem Eingriff insgesamt wohler.
Die Untersuchung kann mehr als eine Stunde dauern. Für die Dauer der Untersuchung erhalten Sie eine Sedierung, so dass Sie während der gesamten Zeit schlafen. Die Untersuchung ist deshalb völlig schmerzfrei möglich. Ein biegsames Endoskop wird durch die Mundhöhle über Speiseröhre und Magen bis in den Dünndarm vorgeschoben. Der Darm wird durch das Einblasen von Luft entfaltet und damit die Sicht verbessert. Das Verfahren bietet nun die Möglichkeit, über eine spezielle Doppel-Ballon-Methode den Dünndarm komplett aufzufädeln und zu begutachten. Chronisch entzündliche Darmerkrankungen, wie z.B. Morbus Crohn, können erkannt und Blutungsherde ausgemacht und behandelt werden.
Bisher konnte der Dünndarm lediglich mit der so genannten Kapselendoskopie untersucht werden, wobei jedoch keine Biopsien oder sonstige endoskopisch therapeutische Eingriffe möglich waren.
Während der Untersuchung kann das gesamte Spektrum endoskopischer Einsatzmöglichkeiten angewendet werden. Es können Proben entnommen, Polypen abgetragen oder Blutungsherde verschorft werden. Auch das Aufdehnen von Dünndarmengstellen (Stenosen) oder das Bergen von Fremdkörpern beispielsweise als Verursacher eines Dünndarmverschlusses sind möglich.
Sie erholen sich nach der Untersuchung für ein bis zwei Stunden in der Endoskopie-Abteilung. Erst wenn Sie ganz wach sind, verlassen Sie den Bereich. Bis dahin betreuen Sie die Mitarbeiterinnen der Abteilung.
Komplikationen sind extrem selten. In seltenen Fällen kann es zur Perforation oder Durchstoßung des Dünndarms oder Schädigungen durch elektrischen Strom kommen (< 1:1000). Nach Gewebe- und Polypabtragung können Blutungen auftreten. Fast immer können diese durch blutstillende Medikamente oder Klammern zum Stillstand gebracht werden. Wir können in unserem Hause aufgrund der großen Erfahrung höchste Qualitäts- und Sicherheitsstandards bieten.